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Bist Du ein Junge - dann gibt es hier noch mehr Infos für Dich

 

 

 

 

Da ist jemand, der Dir vertraut ist, der sich um Dich kümmert, der Dir schon oft geholfen oder Dich beschenkt hat, eigentlich magst Du ihn. Nur manchmal kommt er/sie Dir zu nahe - mit den Händen, mit dem Körper, verlangt Handlungen, die Du nicht willst. Zuerst wie zufällig – die Hand am Po oder zwischen den Beinen, der kleine Filmausschnitt, der Dich verwirrt hat, weil Du noch nie einen Porno gesehen hattest, die Aufforderung immer mehr auch gegen Deinen Willen zu tun oder zu zulassen. Immer wieder sagt er/sie Dir, dass es Dir ja auch Spaß macht, dass es gut für Dich ist das zu machen, dass keiner von den gemeinsamen Erlebnissen was mitbekommen soll – vor allem nicht von Dir. Dir würde man sowieso nicht glauben.

Du hast immer mehr das Gefühl in einer Falle zu sitzen. Du traust Dir immer weniger zu, Du fühlst Dich als Versager, weil Du Dich nicht wehren konntest und kannst. Du traust Dir nicht mehr selbst, weil jemand Dir immer wieder vorsagt, dass Deine Gefühle falsch sind. Du schämst dich und suchst die Schuld bei nur mehr Dir.


Solche Erlebnisse können Jungs haben: durch andere männliche und weibliche Jugendliche, durch Männer und durch Frauen. Sie sind die Täterinnen und Täter sexualisierter Gewalt. Die Täterinnen und Täter haben fast immer die gleiche Masche oder Strategie. Natürlich gibt es Abweichung von dem Plan, aber im Grund läuft er so ab. Das solltest Du wissen:

  • Sie beobachten genau – über längere Zeit - wen sie für ihre sexuellen Handlungen aussuchen.

Schütze dich: Geh weg, wenn Du Dich so beobachtest fühlst, dass es Dir unangenehm ist. Erzähle einem Erwachsenen, was Du erlebt oder gefühlt hast oder ruf uns an.

  • Der Junge/der Jugendliche soll ihm/ihr vertrauen, ihn cool finden.

Schütze dich: Wenn jemand ständig Kontakt zu Dir sucht, Dir Angebote macht, Dich in Gespräche verwickelt und Dir das eigenartig vorkommt, weil Du nicht weißt, warum dieser Mensch plötzlich Interesse an Dir hat. Geh weg, brich den Kontakt ab, such Dir Hilfe bei Erwachsenen oder ruf uns an.

  • Es gibt Geschenke und Zuwendung, die echt beeindrucken, aber auch verpflichten.

Schütze dich: Wenn Dich jemand ständig mit Geschenken „füttern" will und Du dich zwar freust, es aber „komisch" findest, lehne die Geschenke von ihm ab! Suche Dir Vertrauenspersonen, mit denen Du das besprechen kannst oder ruf uns an.

  • Allmählich sollen alle deine anderen Freunde nicht mehr so cool sein.

Schütze dich: Wenn Dir jemand kaum mehr Zeit für Deine Freunde lässt oder gar Dir den Kontakt zu ihnen verbietet, weil sie angeblich „schlecht, blöd sind", dann halte trotzdem weiter Kontakt zu deinen Freunden. Suche Dir schnell eine Vertrauensperson und erzähle ihr davon oder ruf uns an.

  • Geheimnisse werden Dir aufgezwungen, die Dich „fesseln" und stumm machen sollen.

Schütze Dich : Lass Dich nicht durch Lügen, Bedrohungen, Erpressungen zur Geheimhaltung verpflichten. Überleg, welcher Erwachsene kann, wird Dir zuhören und hat Dein Vertrauen, so dass Du mit ihm über Deine Not sprechen kannst oder ruf uns an.

  • Immer offener und mehr werden sexuelle Handlungen gefordert.

Schütze Dich: Du darfst jeder Zeit „Nein", „Stopp, mein Körper gehört mir" sagen. Manchmal gelingt es nicht - das ist nicht deine Schuld! Auch wenn Du Interesse an Sexualität hast, sexuelle Handlungen von Erwachsenen oder Jugendlichen mit Kindern sind sexualisierte Gewalt. Die Erwachsenen und Jugendlichen tragen dafür die volle Verantwortung und Schuld. Sprich mit einem vertrauensvollen Erwachsenen, Du musst nicht über das sprechen, was Du erlebst hast. Sag ihm, dass Du Hilfe brauchst - oder ruf uns an.